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Fachtagung Legasthenie | Hannover

Legasthenie - noch Fragen?

Fachtagung für Eltern, Betroffene, Lehrkräfte und Therapeuten
am 03.09.2022 | 10:00 Uhr - 15:30 Uhr

Programm 

10.00 – 10.05 Uhr     Begrüßung (Vorsitzende des Legasthenie und Dyskalkulie Kreisverbandes Hannover e. V.)
10.05 – 11.30 Uhr     Legasthenie – Ursache und Folgen (Prof. Dr. med. Tiemo Grimm)
11.45 – 13.15 Uhr     Von Legasthenie betroffen! - Welche Rechte haben die Schüler und ihre Eltern? (Friedhelm Espeter)
13.15 – 14.00 Uhr     PAUSE - Zeit zu einem Gesprächsaustausch - Für Getränke und Imbiss bitte selbst sorgen! 
14.00 – 15.30 Uhr     Fremdsprachenlernen mit Legasthenie/LRS (Sophie Engelen) 
 Anmeldung   
Der Kostenbeitrag beträgt für Nichtmitglieder               10,-   €   
Für Mitglieder im BVL, Neumitglieder, Bezieher von Sozialleistungen und BAFÖG-Empfänger           kostenfrei (Ausweise mitbringen) 

 Um besser planen zu können bitten wir um Ihre Anmeldung bis 28.8.22 |  Fax: 05031/ 94 95 72 

Veranstalter

Kreisverband Legasthenie und Dyskalkulie Hannover e. V. www.legasthenie-kreisverband-hannover.de 

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Stadtbahnlinie: 17 ; 3; 7  |  Haltestelle:  Ricklingen Stadtweg 1
mit dem PKW:  über B 6 erreichbar  Bus: 100, 300, 363, 581 

 

Informationen über die Inhalte der Vorträge 

Legasthenie – Ursache und Folgen 

Die Legasthenie (ICD10 F81.0) ist eine der häufigsten Störungen im Kindes- und Jugendalter (um 4 – 5 %)  und  ist  durch  ausgeprägte  Schwierigkeiten  beim  Erlernen  des  Lesens  und/oder  des  Rechtschreibens  gekennzeichnet.

Molekulargenetische Untersuchungen haben gezeigt, dass genetische Einflüsse zweifellos  eine wichtige Rolle bei der Entstehung einer Legasthenie spielen. 

Die ständig verbesserte Kenntnis über die biologischen Ursachen der Legasthenie sollten zu einer besseren  Akzeptanz dieser Störung im Schulalltag führen und die Pädagogen ermutigen, erfolgreiche Wege in der  Förderung dieser Kinder zu suchen. Grundsätzlich können auch Kinder mit Legasthenie eine weiterführende  Schule besuchen und ein Studium erfolgreich abschließen. Wichtig für diesen Schulbesuch ist nicht die  Rechtschreibleistung, sondern ein ausreichendes Leseverständnis. Aufgabe dieses Vortrages ist es, über  diese  Behinderung  aufzuklären,  Lehrerinnen  und  Lehrern,  sowie  betroffenen  Familien  Anregungen  zu  geben, wie man am besten mit Legasthenie umgehen kann. 

Referent: 

Prof. Dr. med. Tiemo Grimm (*1944) ist Professor emeritus für Humangenetik und war Leiter der Abteilung  Medizinische Genetik im Institut für Humangenetik der Universität Würzburg. Seit Jahrzehnten forscht er  zum  Thema  Legasthenie,  von  der  er  selbst  sowie seine Kinder  betroffen  sind.  Ein Schwerpunkt  seiner  wissenschaftlichen Arbeit ist die Genetik der Legasthenie. So konnte er z.B. eine Mutation in einem Gen auf  einem Chromosom lokalisieren, welches die Ursache der Legasthenie ist und genetisch vererbt werden kann  (s. Publikation 2020).  

Prof. Dr. med. Grimm war stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes Legasthenie und Dyskalkulie  von Bayern und auch im Vorstand des Bundesverbands Legasthenie und Dyskalkulie BVL tätig. 

 


Von Legasthenie betroffen! Welche Rechte haben die Schüler und ihre Eltern? 

„Alle Menschen haben ein gleiches Recht auf Bildung!“  

Dieser  Satz,  dem  in  einer  demokratischen  Gesellschaft  niemand  widerspricht,  steht  im  Widerspruch  zu  vielen  Erfahrungen  von  Menschen,  die  von  Legasthenie  betroffen  sind.  Vergleicht  man  die  Rechte  der  Betroffenen   in   Niedersachsen   mit   denen   in   Bayern,   so   werden   die   Schülerinnen   und   Schüler   in  Niedersachsen erheblich benachteiligt.                         

Hinzu  kommt,  dass  nicht  einmal  die  Möglichkeiten  und  Freiheiten,  die  die  Schulen  den  Betroffenen  gewähren   sollten,   angewandt   werden.   Die   klassischen   Konfliktfelder   sind   Nachteilsausgleich   und  Notenschutz.  

Der Vortrag gibt einen Überblick zum rechtlichen Anspruch von Betroffenen bzgl. Nachteilsausgleich und  über die aktuelle Erlasslage in Niedersachsen, seine Bedeutung für den Schulalltag, die Betroffenen und  deren Eltern.  

Referent:            

Friedhelm Espeter, Dipl. Ing., selbst Betroffener und betroffener Vater, Vorsitzender des Landesverbandes Legasthenie/Dyskalkulie Niedersachsen e.V. 


Fremdsprachenlernen mit Legasthenie/LRS 

Für Kinder und Jugendliche, die von Legasthenie/LRS betroffen sind, stellen nicht nur der Deutschunterricht,  sondern auch das Erlernen der ersten und zweiten Fremdsprachen eine besondere Herausforderung dar.  Dies  bestätigen  sowohl  zahlreiche  Beiträge  aus der  Schulpraxis  als  auch  aktuelle  Studien,  die  den  Zusammenhang  zwischen  einer  schwachen  Lese-  und  Schreibkompetenz  in  der  Muttersprache  und  mangelnden Erfolgen beim Fremdsprachenlernen nachweisen. Folglich begegnen betroffene Schüler*innen  auch   im      Fremdsprachenunterricht      oftmals      größeren      Schwierigkeiten,      beispielsweise      wenn  zusammenhängende  Texte  verfasst,  Tafelabschriebe  erstellt  oder  im  Unterricht  etwas  laut  vorgelesen  werden soll. Für Eltern, Lehrkräfte, Lerntherapeut*innen und die Lernenden selbst stellt sich die Frage, wie  Legasthenie/LRS beim Fremdsprachenlernen adäquat begegnet werden kann: 

  • Doch welche Symptomatik zeigt sich beim Fremdsprachenlernen überhaupt?
  • Wie können betroffene Schüler*innen konkret unterstützt und gefördert werden?
  • Und wie     können     angemessene     Verfahren     der     Leistungsüberprüfung     gefunden     und 

Nachteilsausgleich bzw. Notenschutz auch im Fremdsprachenunterricht umgesetzt werden?  

Anknüpfend an diese Fragen werden im Rahmen des Vortrags mögliche Lösungsansätze für die klassischen  Schulfremdsprachen diskutiert. Dabei wird sowohl auf den Englischunterricht Bezug genommen als auch auf  Daten einer eigenen empirischen Studie, die sich dem Zusammenhang des Französischlernens mit LRS  zuwendet. 

Referentin: 

Sophie Engelen (M.A.) hat von 2008 bis 2015 Romanistik, Germanistik und Sprachlehrforschung an der  Ruhr-Universität   Bochum   und   der   Université   Paris   Sorbonne   IV   studiert.   Seit   2015   ist   sie   als  wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Didaktik der romanischen Sprachen und Literaturen an der Justus- Liebig-Universität Gießen und in einem Kooperationsprojekt mit dem IQB Berlin zu Vergleichsarbeiten im  Fach  Französisch  (VERA-8)  beschäftigt.  Im  Rahmen  ihres  Promotionsprojektes,  das  im  Sommer  2022  abgeschlossen wurde, beschäftigt sie sich mit Schüler*innen, die von Legasthenie/LRS betroffen sind und  das Französische als zweite Fremdsprache erlernen.  (Justus-Liebig-Universität Gießen) 


 

 

Termin Eigenschaften

Termin 03. September 2022
Termin - Ende 03. September 2022
Ort Stadtteilzentrum Ricklingen
Anhang Tagungseinladung 03.09.22.pdf