Die Faktoren
Genetik
Familien- und Zwillingsstudien unterstützen die Annahme, dass eine Rechenstörung erblich bedingte Ursachen haben kann. Hat bereits ein Geschwisterteil Dyskalkulie, so ist das Risiko um das 5- bis 10-fache erhöht, dass auch der andere Geschwisterteil Rechenprobleme entwickelt. Bei eineiigen Zwillingen, die genetisch identisch sind, steigt das Risiko sogar um das 12-fache.
Neurobiologie
Die Fähigkeit Grundrechenarten anzuwenden oder mathematische Aufgabenstellungen zu lösen, erfordert das Zusammenspiel mehrerer Gehirnregionen. Man geht von einem neuronalen Netzwerk unterschiedlicher Areale aus, welches am Rechnen beteiligt ist. Dieses Netzwerk scheint bei Dyskalkulie verändert zu sein.
Studien weisen darauf hin, dass Dyskalkulie u.a. mit untypischen Entwicklungen und veränderten Aktivitäten mehrerer Gehirnregionen einhergeht. Folgende Funktionsweisen können demnach modifiziert sein:
- das numerische Mengenverständnis
- die sprachliche Verarbeitung von Faktenwissen (z.B bei einstelligen Multiplikationen)
- das Verständnis für Zahlenräume
Kognition (Denk- und Wahrnehmungsprozesse)
Einige kognitive Bereiche sind indirekt auch für das Rechnen relevant, womit sie wiederum Auswirkungen auf die Rechenleistung haben können. Diese Bereiche sind u.a.:
- Arbeitsgedächtnis
- Verarbeitung von schnell aufeinander folgenden Reizen
- Aufmerksamkeit
- Verarbeitungsgeschwindigkeit