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Sie sind auf der Suche nach geeigneten Fördermaterialien für sich, Ihr Kind oder Ihre Schüler? Die Palette ist groß und die richtige Wahl nicht immer einfach. Wir unterstützen Sie bei der Suche!
Die ergänzende Nutzung von Lernsoftware-Programmen ist für die Verständnisförderung beim Rechnen häufig hilfreich und bietet den Kindern einen spielerischen Zugang zum Lernen.
Um die Lernfortschritte kontinuierlich zu begleiten und zu unterstützen, stehen mittlerweile einige Lernprogramme zur Verfügung, die zum Teil evaluiert sind und auf unterschiedliche Lernstände in den Grundrechenarten eingehen. Die Nutzung von Lernsoftware und computergestützten Lernprogrammen kann jedoch keinesfalls eine professionelle Therapie ersetzen.
Wir stellen Ihnen eine Auswahl von Lernsoftware und Förderprogrammen vor. Dabei haben wir insbesondere solche Programme ausgewählt, deren Ansätze auf den Erkenntnissen der medizinischen Leitlinie beruhen und die wissenschaftlich evaluiert wurden. Diese Programme sind mit den entsprechenden Literaturhinweisen versehen.
Calcularis strebt die Förderung der Entwicklung und des Zusammenspiels unterschiedlicher Bereiche an, die an der Verarbeitung von Zahlen und mathematischen Aufgaben beteiligt sind. Dybuster Calcularis ist eine Mathematik Lernsoftware für den Einsatz zu Hause und in der Schule. In unterschiedlichen Spielformen müssen Zahlen als Mengen, Zahlworte, arabisch notiert oder im Zahlenraum dargestellt werden. Es kann sich individuell dem Lernstand des Benutzers anpassen und strebt eine Entwicklung des rechnerischen Denkens und den Aufbau mathematischen Wissens an.
Die Software kann als Ergänzung zu einer professionellen Therapie zur Förderung der Grundkompetenzen (Zahlen- und Mengenverständnis), aber auch der Grundrechenarten eingesetzt werden. Eine Evaluationsstudie zeigte eine Steigerung der Probanden mit Rechenstörung im Bereich Zahlenrepräsentation und Subtraktion.
Käser et al., 2013. Design and evaluation of the computer-based training program Calcularis for enhancing numerical cognition. Frontiers in Psychology. 4: 489.
Kucian K., Grond U., et al., 2011. Mental number line training in children with developmental dyscalculia. NeuroImage
von Aster, M., et al, 2015. Calcularis - Evaluation of a Computer Based Learning Program for Enhancing Numerical Cognition for Children with Developmental Dyscalculia. AACAP
Die beiden Verfahren von "Rechenspiele mit Elfe und Mathis I und II" wenden sich an Kinder der 1.-3. beziehungsweise der 3.-5. Jahrgangsstufe. Die Rechenspiele sind in eine Geschichte aus dem Elfenland eingebettet.
Die Spiele in Teil I für Kinder der 1.-3. Jahrgangsstufe bestehen aus 17 Einzelspielen, die sich auf die Bereiche Mengen, Zahlen, Sachaufgaben, Bilder und Rechnen verteilen.
Die Spiele in Teil II für Kinder der 3.-5. Jahrgangsstufe bestehen aus 15 Einzelspielen, die sich auf die Bereiche Geometrie, Rechnen und Sachaufgaben verteilen.
Das Programm passt den Schwierigkeitsgrad automatisch an das Fähigkeitslevel des Kindes an. Während des Trainings erhalten die Kinder immer wieder Belohnungen auf verschiedenen Ebenen, wie zum Beispiel für das Lösen einer einzelnen Aufgabe, das Erreichen bestimmter Lösungsquoten oder den erfolgreichen Abschluss eines Spieles.
Zusätzlich steht den Kindern bei fehlerhaften Lösungen tutorielles Feedback zur Verfügung.
Die Software kann als Ergänzung zu einer professionellen Therapie zur Förderung der Grundkompetenzen (Zahlen- und Mengenverständnis), aber auch der Grundrechenarten eingesetzt werden. Eine Evaluationsstudie zeigte eine Steigerung der fluiden Intelligenz durch das Programm, allerdings wurde das Programm nicht an Kindern mit Rechenstörung, sondern an Förderschülern evaluiert (Lenhardt & Lenhardt, 2011).
Talasia wurde für Kinder in der 2. bis zur 4. Klasse entwickelt. Das Programm konzentriert sich auf die Bereiche strukturierte Mengenwahrnehmung, (Kopf-) Rechnen, Zahlenstrahl, Stellenwertsystem und relationaler Zahlenbegriff. Ebenso sind Trainingsaufgaben zur Verbesserung des Arbeitsgedächtnisses vorgesehen. Das Training ist computergestützt und auch als Online-Version verfügbar. Es kann von den Kindern selbstständig durchgeführt werden. Alle Aufgaben werden über Lautsprecher erklärt. Das Training passt sich in der Schwierigkeit der Fähigkeit des Kindes automatisch an, was den Lernerfolg und den Spaß erhöhen soll. Die Testergebnisse des Kindes werden mit den Daten einer Referenzstichprobe verglichen, die auf über 600 Schülern der 2. bis 4. Klasse besteht. Direkt im Anschluss an den Test liegt die individuelle Auswertung der Stärken und Schwächen des Kindes vor.
Die Software kann als Ergänzung zu einer professionellen Therapie zur Förderung der Grundkompetenzen (Zahlen- und Mengenverständnis) eingesetzt werden. Eine Evaluationsstudie wurde durchgeführt, die Förderwirkung konnte ausreichend belegt werden.
Kuhn, J.-T., & Holling, H. (2014). Number sense or working memory? The effect of two computer-based trainings on mathematical skills in elementary school. Advances in Cognitive Psychology, 10(2), 59-67
Chodura, S., Kuhn, J.-T., Holling, H. (2015). Interventions for Children With Mathematical Difficulties: A Meta-Analysis. Special edited issue on developmental dyscalculia. Zeitschrift für Psychologie, 223, 129-144.
Das "Zahlenrennen" ist eine adaptive Lernsoftware, bei der sich der Schwierigkeitsgrad dem individuellen Niveau anpasst, so dass jedes Kind immer etwa 75 % der Aufgaben richtig löst. Die Förderschwerpunkte sind Förderung des Zahlensinns (unter anderem welche Zahl ist größer), Training der Basiskompetenzen (Zählfertigkeiten, relationaler Mengenaspekt, Mengen- bzw. Zahlengrößenvergleich), Integration nicht-symbolischer und symbolischer Repräsentationen von Mengen, Verständnis von einfachen (einstelligen) Additions- und Subtraktionsaufgaben, Automatisierung des Rechnens mit einstelligen Zahlen (Faktenwissen). Angewandt wird es im Altersbereich zwischen 4 und 8 Jahren. Praktisch spielt das Kind gegen einen imaginären Gegner (kleiner Krebs); es kann sowohl alleine als auch zu zweit gespielt werden.
Die Software kann als Ergänzung zu einer professionellen Therapie zur Förderung der Grundkompetenzen (Zahlen- und Mengenverständnis), aber auch der Grundrechenarten eingesetzt werden. Eine Evaluationsstudie zeigte eine Steigerung im Bereich Zahlenverständnis und der Subtraktionsgenauigkeit.
Wilson, A. J., Revkin, S. K., Cohen, D., Cohen, L. & Dehaene, S. (2006). An open trial assessment of “The Number Race”, an adaptive computer game for remediation of dyscalculia. Behavioral and Brain Functions, 2:20.
Gerlach, M., Fritz, A., & Leutner, D. (2013). MARKO-T. Göttingen: Hogrefe.
Krajewski, K., Nieding, G. & Schneider, W. (2007). Mengen, zählen, Zahlen: Die Welt der Mathematik verstehen (MZZ). Berlin: Cornelsen.
Haben Kinder ein gutes Verständnis von mathematischen Prozeduren, so können sie trotzdem erhebliche Defizite im Verinnerlichen und Abrufen von arithmetischen Fakten haben. Sie brauchen für einfache Rechenaufgaben sehr viel Zeit, da es ihnen schwerfällt, die Ergebnisse grundlegender Rechenaufgaben zu verinnerlichen und im Zuge dessen komplizierte Rechenwege zur Aufgabenlösung einzubeziehen. Beim Verinnerlichen (der sogenannten Automatisierung) von arithmetischen Fakten ist häufig ein sogenanntes Blitztraining hilfreich.
empfohlenes Programm: Wittmann, E., Müller, G. (1987-2020). Mathe 2000+. Klett Verlag.
Haben Kinder ein gutes Mengen- und Zahlenverständnis erreicht, können auch sogenannte curriculare Förderprogramme hilfreich sein, deren Schwerpunkt sich am Schulstoff und den Lernplänen für Mathematik orientiert. Hierzu zählen auch Lernhilfen von Schulbuchverlagen.
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