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Was tun beim Verdacht auf Dyskalkulie?

Als Laie kann man nicht eindeutig erkennen, ob ein Kind eine Rechenstörung hat. Es ist wichtig, die Anzeichen richtig zu deuten und beim Verdacht auf Dyskalkulie eine medizinische Fachdiagnostik durchführen lassen.

Dyskalkulie diagnostizieren

Eine genaue, möglichst frühzeitige Abklärung der Rechenschwierigkeiten im Rahmen einer umfangreichen Diagnostik ist wichtig. Mathematische Kompetenzen bauen aufeinander auf. Je mehr Lücken mit geeigneten Maßnahmen, wie individuellem Förderunterricht (innerschulische oder außerschulische Förderung) und Unterstützungsmaßnahmen in der Schule geschlossen werden können, desto eher sind Lernfortschritte möglich.

Im Vorfeld der Diagnose empfehlen wir die enge Abstimmung zwischen allen Beteiligten: Eltern, Schule und Lehrkräften.

Wer diagnostiziert?

bei Kindern und Jugendlichen
  • Ärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
  • Kinder- und Jugendpsychotherapeuten
  • psychologischen Psychotherapeuten
Bei Erwachsenen diagnostizieren Psychiater oder psychologische Psychotherapeuten. Oft ist es allerdings nicht einfach, jemanden zu finden, der Erfahrung auf dem Gebiet der Diagnostik der Dyskalkulie von Erwachsenen hat und bereit ist, eine gewissenhafte Diagnose durchzuführen.

S3-Leitlinie: Diagnostik und Behandlung der Rechenstörung

  • Was ist das?

    Die medzinische S3-Leitlinie bietet klare, empirisch fundierte Handlungsanweisungen für die einheitliche Diagnostik von Dyskalkulie, und sie klärt auf über die Wirksamkeit von Präventions- und Fördermethoden. Ziel ist es, eine angemessene Diagnostik und Therapie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Dyskalkulie zu gewährleisten und eine entsprechende Prävention im Vorschulbereich durch wissenschaftlich begründete und qualitätsgesicherte Verfahren zu ermöglichen.
  • Für wen?

    Die Leitlinie soll allen Fachkräften, die an der Prävention, Diagnostik und Behandlung von Rechenstörungen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen beteiligt sind, als Entscheidungsgrundlage für eine adäquate Versorgung dienen. Außerdem kann sie von den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Dyskalkulie sowie deren Angehörige als verlässliche Informationsgrundlage genutzt werden.

Der Informationsfilm Diagnose Dyskalkulie bietet Ihnen weitere, ausführliche Erläuterungen. Alle BVL-Filme finden Sie in unserer Mediathek.

Was wird getestet?

Für die Diagnose muss die Rechenleistung deutlich unter dem Stand liegen, der für das Alter oder die Klassenstufe zu erwarten ist.

In der Regel findet zunächst ein diagnostisches Gespräch mit den Eltern statt. Darin wird wird z. B. besprochen, wann die Probleme erstmals aufgetreten sind und welche konkreten Probleme bestehen.

In den meisten Fällen wird ein Intelligenztest durchgeführt, um auszuschließen, dass eine Minderbegabung vorliegt.

Kernstück der Diagnostik ist ein Rechentest. Dieser sollte Vorläuferfertigkeiten des Rechnens sowie die Rechenfähigkeiten des Kindes erfassen.

Ergibt sich bei der Untersuchung der Verdacht einer Legasthenie oder weiterer Störungen (z. B. Aufmerksamkeitsstörung, Angststörung, depressive Symptome, ...), so werden zusätzliche Tests verwendet.

Sämtliche verwendete Tests (z. B. Rechentest) müssen standardisiert bzw. normiert sein. Die S3-Leitlinie zur Diagnostik und Behandlung der Rechenstörung gibt genaue Hinweise zur Verfahrensweise und den normierten Testverfahren.